Faszination Minimalismus.

…und was Minimalismus für mich bedeutet.

Vor einigen Jahren kam ich durch den einfachen Wunsch, mein Leben nachhaltig zu verändern und einen einfacheren, schöneren Lebensstil zu pflegen zum Minimalismus. Ich kam aus einer ungesunden Beziehung und hatte endlich den Absprung geschafft. In mir tat sich eine Leere auf, die man nur nachempfinden kann, wenn man sie selbst gefühlt hat.

Ich wusste nicht wie ich damit umgehen soll. Ich verschlang etliche Ratgeber und Bücher über Lebenssinn und dergleichen. Bis ich schlussendlich dazu kam, dass der einzige Mensch, der diese Leere füllen kann, ich bin.

Mein Leben war vollgestopft mit Dingen die ich nicht mag, die paradoxerweise trotz der materiellen Fülle eine noch größere Leere in mir hervor riefen als ich ohnehin schon verspürte.

Es war ein monatelanger Prozess, der dazu führte, dass ich ausmistete. Radikal. Ungehalten. Voller Energie. Besonders die Energie war es, die mich beeindruckte. Ich merkte mit jedem „Ding“ was ich aussortierte, dass ich mich leichter und besser fühlte.

Ich las daraufhin unzählige Blogs und sonstige Beiträge zum Thema, schaute YouTube Videos und habe bestimmt schon 25 komplett fremden Menschen dabei zugesehen, wie sie ihren Kleiderschrankinhalt auf ihrem Bett verteilen. – hach ich liebe das Online Zeitalter!  Und das kurioseste war: ich konnte nicht genug Input bekommen. Ich wurde einfach nicht müde mir Dinge dieser Art anzusehen.

Was mich beim Studium der unterschiedlichen Kanäle auch fasziniert hat, war die Fülle an unterschiedlichen Menschentypen. Unterschiedlichen Leben, die doch eines gemeinsam haben – die Liebe zu weniger.

Sei es der Aussteiger, der im Wald lebt und sich weigert Geld als Zahlungsmittel anzunehmen und zu verwenden. Oder das hübsche Girlie mit einem opulenten Schminkzimmer und 468 verschiedenen Lidschatten, die drei davon schweren Herzens aussortiert und sich selbst als Minimalistin bezeichnet. Irgendwo zwischen diesen beiden habe ich mich angesiedelt. Genau da wo ich mich wohl fühle. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Genau richtig – für mich. Und diese Anzahl oder dieses Pensum muss jeder für dich selbst heraus finden zu jeder Zeit und in jeder Lebensphase neu. Das ist ein Stück Arbeit und kann durchaus auch weh tun. Man lernt sich selbst auf eine ganz neue Art und Weise kennen. Man konfrontiert sich mit Leere. In dieser vollen Welt kennen wir das kaum.

Die oben genannte Vielfalt und individuelle Freiheit ist meine Faszination des Minimalismus. Und da du dich hier auf diesem Blog rumtreibst, ist es wohl auch was für dich? 😉

 

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Wunderschöne, minimalistische Architektur beim Vitra Museum in der schönen Schweiz.

 

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